Es sind hochwertige Luxusartikel und natürlich auch Statussymbole: Sündhaft teure Klamotten und Accessoires von Edelmarken wie beispielsweise Louis Vuitton, Balenciaga und Gucci. Wer’s wirklich dicke hat, den juckt ein Gucci-Damenslip aus Tüll natürlich nicht wirklich – für schlappe 380 Euro. Auch ein Paar Herren-Basketballschuhe von Louis Vuitton für 1.240 Euro oder die „Super Destroyed Baggy Pants aus japanischem Denim in hellblau“, also eine Jeanshose, für 2.000 Euro sind in gewissen Kreisen Standard-It-Pieces. Wem das noch nicht genug ist, der kauft Klamotten von diesen Edel-Marken, die es überhaupt gar nicht physisch gibt. Die Rede ist von rein virtueller Kleidung, auch als „phygital“ bezeichnet, die man sich, besser gesagt seinem Avatar, im Metaversum anziehen kann. Zum virtuellen Posen. Natürlich braucht’s dafür zunächst den nötigen Avatar, also das eigene virtuelle Abbild. Oder zumindest aber einen Stellvertreter-Avatar, wie etwa ein „Meebit“-NFT oder ein „Doggie“-NFT von Rapper Snoop Dogg. Der hat eine Serie mit 10.000 einzigartigen Avataren in 3D geschaffen, die im Metaverse „The Sandbox“ vor den eigenen Karren gespannt werden können. „Metaverse ready“-NFTs sind der wirklich heiße Scheiß – weil animierbar und, wie beschrieben, anziehbar. Herzlich Willkommen im Web3-Puppenhaus. Gucci hat, wie auch schon Louis Vuitton oder Balenciaga, bereits Erfahrung im Web3 gesammelt. Ein Beispiel: die NFT-Serie „10KTF Gucci Grail“. Auf OpenSea wird das Projekt wie folgt beschrieben: „Willkommen in New Tokyo – einer schwebenden Stadt in einem Paralleluniversum, das die Grenzen von Zeit und Raum sprengt. In dieser Metropole ist der weltbekannte digitale Kunsthandwerker Wagmi-san legendär geworden, weil er in seinem 10KTF-Shop begehrte Gegenstände herstellt. Inspiriert von der Vorstellungskraft und den Visionen von Gucci, läutet er eine neue Ära der Kreativität über alle Dimensionen hinweg ein.“ Soll heißen: Bestehende NFT-Kunstwerke aus bekannten Serien wie etwa „World of Women“ wurden mit typischem Gucci-Look grafisch aufgemotzt. Es wurden aber auch Kunstwerke gestaltet, die auf Motive aus den „Cool Cats“-, „CrypToadz“-, „Kennel“-, „Mutant Ape“-, oder sogar „Bored Ape“-Serien zurückgreifen. Und dann war da noch das SUPERGUCCI-Projekt: SUPERGUCCI ist die bahnbrechende Zusammenarbeit zwischen Gucci und den Künstlern von Superplastic. Dabei handelt es sich um eine zweiteilige Serie ultralimitierter NFTs, die gemeinsam von Guccis damaligem Creative Director Alessandro Michele und den „synthetischen“ Künstlern Janky & Guggimon kreiert wurde. Der erste Drop mit Janky enthält House-Codes aus der Gucci Aria Kollektion. Der zweite Drop mit Guggimon, der mit dem Design der Gucci Love Parade verziert ist, wurde als Dankeschön an die Besitzer des ersten NFTs per Airdrop verteilt. Beide NFTs werden von einer exklusiven 20 Zentimeter großen SUPERGUCCI-Skulptur aus Keramik begleitet, die in Italien handgefertigt wurde. Superplastic ist eine globale Unterhaltungsmarke, die eine Reihe von weltberühmten „synthetischen“ Prominenten und Influencern kreiert und verwaltet. Oft zu sehen und zu erleben in Social Media sowie durch Partnerschaften, die von Gucci über Paris Hilton bis Fortnite reichen. Superplastic ist in den Bereichen Luxus-Kunstspielzeug, Musik, Mode und Web3 führend. Auch sehr bekannt: ihre „Cryptojankyz“-NFTs. Auf der Gucci-Webseite gelangt man in der Hauptnavigation über den „Vault“-Link zum Einstieg ins Metaverse der Italiener: „NFTs und andere Web3-basierte Wunder können in einer multidirektionalen Erfahrung erkundet werden, die sich über die digitale Welt erstreckt“, heißt es hier. Phygitale Gucci-Produkte sind gefragt: Handtaschen und Kleider gingen auf den Plattformen „Roblox“ und „The Dematerialised“ bereits für tausende Dollar weg. Statt „direct to consumer“ lautet die Parole nun: direct to avatar! Somit gibt es dank Web3 einen neuen Trend: Dematerialisierung. Übersetzt: Eigentlich nix – das allerdings für viel Geld.
Vom Besten lernen – Das NFT-Coaching von Mike Hager
Wenn jemand weiß, wie es funktioniert, dann ist es Mike Hager. An seinen YouTube-Videos kommt im Netz niemand vorbei, wenn