Wo es was zu holen gibt, da ist der ein oder andere Promi nicht weit. Viele Showstars haben erkannt, dass das NFT-Business durchaus das ganz schnelle Geld bedeuten kann. Großer Name + große Community = großes Geld. Und die übliche Gegenleistung fürs big money? Die bleibt für die Käufer oftmals auf der Strecke. Schlüssige Roadmap? Fehlanzeige. Beispiel: das inBetweeners-Projekt vom renommierten Comic-Künstler Gianpiero D’Alessandro, an dem Sänger Justin Bieber beteiligt ist. Auf der übersichtlichen Roadmap heißt es fürs Quartal 4/2022 schlicht: „International Art Tour“. Goodys für die NFT-Halter? Nicht bekannt. Special-Drops? Kein Plan. Merchandise zum Vorzugspreis? Nö. 10.777 Profile Pics (PFP) umfasst das bunte Bärchen-Projekt, gehalten von etwas mehr als fünfeinhalbtausend Inhabern. Der Mintpreis lag bei 0,45 ETH. Aktuell werden die NFTs im Zweitmarkt auf OpenSea ab unter 0,19 ETH angeboten. Erfolgreich war das Projekt dennoch. Sold out hieß es schon nach kurzer Zeit. Katsching für die Herren D‘Alessandro und Bieber.
Ähnliches Beispiel: Paris Hilton. Das US-It-Girl ist relativ früh auf den NFT-Zug aufgesprungen und hat sich als großer Fan des Web3 geoutet. Da dauerte es nicht lange, bis sie in den Bauchladen ihrer Fan-Devotionalien eigene Blockchain-Kunst mit aufnahm. Neben einigen anderen NFT-Kunstprojekten etwa „Truth is Freedom“. Ein 12-sekündiges animiertes 3D-Video, in dem sie uns wissen lässt: „Nobody can tell your story better than you. The truth will set you free“. Auch dieses Kunstwerk ging weg wie warme Semmeln. Das finale Gebot lag bei stolzen 68,88 ETH, was im Februar noch 220.778,31 US-Dollar bedeutete. Immerhin: Käufer „888“ durfte sich über einen Einkaufsbummel zusammen mit Paris und ein Shopping-Budget in Höhe von 11.111,00 US-Dollar freuen. Ohne Reisekosten, versteht sich – man muss ja schauen, wo man bleibt. Hiltons Webseite nft.parishilton.com lädt zum Staunen ein, was sich ihre Anhänger den Hilton-NFT-Spaß kosten lassen. Chapeau. Gratis-NFTs, Wearables, Fanartikel, Einladungen zu Community-Partys oder gar gleich eine symbolische Summe der eigenen Coins sind bei den OG- (Original Gangster)Projekten, wie beispielsweise beim Bored Ape Yacht Club (BAYC), allerdings üblich. Das hält die Kundschaft bei Laune. Das ist oftmals pfiffige Cross-Promotion fürs nächste „große Ding“ der ausgebenden Kreativschmiede. Offenbar reicht es echten Hardcore-Fans aber, lediglich ein NFT „ihrer“ Stars zu besitzen – Mehrwert hin und Goody-Drop her. NFT-Magazin meint: Promi-NFTs gerne kaufen, wenn der Betrag dafür nicht schmerzt. Schließlich haben wir uns damals auch die BRAVO gekauft – um den NENA „Starschnitt“ zu sammeln und ihr dadurch gaaanz nahe zu sein.