NFT-Superstar Snoop Dogg – Wie der US-Rapper Millionen im Krypto-Business verdient

Wer einen NFT kauft, erwirbt damit auch in den meisten Fällen dafür das uneingeschränkte Nutzungsrecht. Und wer einen ganz besonderen NFT in seiner Wallet hat, dazu eine Prise Geschäftssinn mitbringt, der kann mit seiner gekauften Kryptokunst eine Menge Geld verdienen – ohne sie zu verkaufen. Meister in diesem Bereich ist Familie Broadus aus den USA. Vater Calvin Cordozar Broadus Jr., besser bekannt als Rapper „Snoop Dogg“, und sein Sohn Cordell Broadus haben in den zurückliegenden Monaten ein Multi-Millionen-Business mit ihren Bored Apes aufgebaut. Schon mit dem Beginn des NFT-Hypes Anfang 2021 bekannte sich Snoop Dogg zur Web3- Technologie und der auf der Blockchain basierenden Krypto-Kunst. Seine Sammlung, so wird geschätzt, hat inzwischen einen Wert im zweistelligen Millionenbereich. „Dr. Bombay“ taufte Snoop kurzerhand einen gelangweilt dreinschauenden Affenkopf mit Stahlhelm und Fluppe im Maul aus dem Projekt Bored Ape Yacht Club (BAYC) und ließ ihn auf T-Shirts, Sweatshirts und Jogginghosen drucken. Per Onlineshop (snoopermarket.com) werden die Klamotten weltweit vertrieben. „Dr. Bombay“ hat natürlich ein eigenes Instagram-Profil und seit ein paar Wochen taucht der gelangweilte Affe zudem als leibhaftig gewordenes Maskottchen auf Festivals, bei PR-Veranstaltungen und auf Konzerten auf. Größter Gig bisher: Snoop Dogg und Eminem performten anlässlich der MTV Music Awards Ende August ihren gemeinsamen Song „From the D 2 The LBC“ als ihre eigenen Avatare. Der Knüller: Der Auftritt fand zeitgleich im Metaverse „The Otherside“ und auf der Bühne in Newark statt. Snoop und Eminem als leibhaftig gewordene Bored Apes – eine unglaubliche Show, inspiriert von einem NFT, das beim Mint einst lächerliche 200 Dollar gekostet hat. Der Preis für die beste Metaverse-Performance ging allerdings an die südkoreanische Girlgroup „Blackpink“. 

„Dr. Bombay“ geht viral und Herr Dogg macht zu Recht mächtig Kasse. Abgesehen davon erschließt Snoop Kanal um Kanal, um im Web3 mitzumischen: Seine NFT-Kollektion „A Journey with the Dogg“, die er in Kooperation mit der Krypto-Börse crypto.com entworfen hat, gewährt den Fans einen authentischen Einblick in das Leben eines Rap-Stars. Damit nicht genug: In Planung ist eine „The-Sandbox“-Avatar-NFT-Kollektion. Sie soll aus 10.000 NFTs bestehen, die Snoop eigenhändig designt haben soll. Im „The Sandbox Game“ sollen diese Avatare eingesetzt werden. Im gleichen Atemzug brachte der Rapper, der auch schon als Pornoproduzent in Erscheinung getreten ist, den „Snoopverse Early Access Pass“ an den Start. Mit diesen NFTs erhalten 5.000 Inhaber exklusiv Einlass in die Welt von Snopp Dogg – im eigenen Snoopverse in „The Sandbox“ wohlgemerkt. Die Erlöse belaufen sich bisher auf zwei Millionen US-Dollar. Mit Wiz Khalifa veröffentlichte Snopp Dogg acht neue Songs als NFT. Inhalt: Eine Liebeserklärung an den Bored Ape Yacht Club und dessen Token, den ApeCoin. Zu kaufen sind die Tracks ausschließlich – wer hätte es gedacht – per ApeCoin. In seinem aktuellen Album „BODR“ lässt es sich Snoop nicht nehmen, sein erfolgreiches Krypto-Business in zahlreichen Tracks zu thematisieren. „I got it poppin‘, four hoppin‘, niggas coppin‘ real estate up in my metaverse“, heißt es beispielsweise in „Pop Up“. Im Song „House I Built“ lässt sich Snoop im Intro zunächst einmal über sein aktuelles „The Sandbox“-Vermögen aufklären. Da heißt es von „Nick“, Snoop startete sein dortiges Investment mit „Three hundred thousand dollars.“ Und auf seine Nachfrage, ob sein dortiges Vermögen inzwischen bei 4,8 Millionen Dollar liege, heißt es im Rapper-Style schlicht: „Yeah.“ Sohnemann Cordell („Champ Medici“), der eigentlich Fußballprofi werden wollte, schließlich als Filmemacher und Videoproduzent Fuß gefasst hat, ist aktuell auch mächtig im NFT-Business-Stress. Er brachte im Sommer „Bored Taco“ auf den Weg. Eine Fast-Food-Marke, die die leckeren Tacos per Food Trucks unters Volk bringt. Im Juni 2022 trat die neue Brand erstmals live anlässlich des „Apefest“ am Pier 17 in New York City in Erscheinung. Zugang hatten nur Bored Ape- und Mutant Ape-Besitzer. Slogan: „Tacos are for Apes – get bored, get Tacos.” Abgewickelt wird das Business vom Food Fighters Universe (FFU) – ein NFT-Marktplatz für digitale Kunst auf der Ethereum Blockchain (Marke: „Pete Za“). Und das sind wiederum die Macher von Bored & Hungry, dem ersten NFT-Restaurant in den USA, das im April 2022 eröffnete. Das Logo ziert – na klar – ein Bored Ape. Hier gibt’s den „Bored OG Burger“ und den „Mutant Burger“ für 17 und die „Mutant OG Burger Combo“ für 20 US-Dollar. Restaurants sind längst im Metaverse „Otherside“ vertreten. Und was gibt’s zum Nachtisch? Klar: die „Dr.-Bombay-Eiscreme“, die aus dem „Dr.-Bombay-Food-Truck“ verkauft wird („Dr. Bombay’s Sweet Exploration“). Geschmacksrichtungen: „Dr. Bombay’s Sherbert“ und „Death Row Black Cherry“, die Kugel für sechs US-Dollar und den kalten Drink für vier Dollar. Alles natürlich jeweils in der eigenen Brand perfekt gestaltet und in witzigen Pappschachteln mit Ape-Konterfei versehen. Als Testimonial tritt Cordell Broadus für seine NFT-Leckereien selbst gerne auf. Die hungrige NFT-Gemeinde feiert ihn dafür. Zuletzt kam – wer hätte es geahnt? – das „Ape Water“ in Dosen von Ape Beverages auf den Markt („The first sustainable water beverage of Web3“). Yuppy yey, yuppy ya.

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