Die eigene MetaMask einrichten – Erste Schritte zum NFT-Kauf

Eine MetaMask einzurichten, ist vergleichsweise einfach. Wenn Du Dich einigermaßen routiniert im Netz bewegst und schon die eine oder andere Anwendung auf Deinem PC installiert hast, wirst Du ohne Probleme den Installierungsanweisungen auf https://metamask.io folgen können. Trotzdem ein paar Hinweise, die Dir das Ganze erleichtern. Wichtig ist, dass Du den Download ausschließlich auf der echten MetaMask-Website vornimmst und nicht auf irgendwelche Fake-Seiten hereinfällst. Achte also auf die korrekte Website-Adresse des Unternehmens und suche niemals auf Google nach ihr, Du bekommst dort auch Webseiten angezeigt, die Dich auf Betrugsseiten leiten. Wenn Du anschließend auf einen Webstore weitergeleitet wirst, sollte neben der App eine hohe Nutzerzahl genannt werden (inzwischen 10.000.000+ Nutzer). Taucht dort eine niedrige Zahl auf, bist Du ebenfalls auf einer Fake-Seite gelandet. Niemals solltest Du MetaMask über Google suchen. Die Gefahr, auf einer falschen Seite zu landen, die Dich irgendwie dazu bringt, Deine geheimen(!) zwölf Worte, also Deine Seedphrase, einzugeben, ist einfach zu groß. Wenn Du die Anwendung heruntergeladen hast, wirst Du aufgefordert, ein Passwort zu erstellen. Dieses Passwort hat nichts mit Deiner späteren Wallet zu tun, es gilt nur für die Webbrowser-Erweiterung. Trotzdem solltest Du natürlich ein sicheres Passwort wählen. Kleiner Pro-Tipp: Nutze einen guten Passwort-Manager. Solche findest Du haufenweise auf den gängigen App-Plattformen. Jeder von ihnen hat eine Funktion, mit der Du ein sicheres Passwort generieren kannst, benutze am besten das. Anschließend musst Du die Nutzungsbedingungen akzeptieren und gelangst dann auf den Button „Erstellen”. Jetzt wird es wirklich mega-wichtig: Beim Erstellen der MetaMask wird Dir ein geheimer BackupSchlüssel (oder „Seed”) zugeteilt. Der besteht aus einer willkürlichen Abfolge von zwölf Worten. Notiere Dir diese Abfolge sorgfältig auf einem Zettel. Ja, Du hast richtig gehört: Nimm ein Blatt Papier und schreibe die Worte buchstabengenau ab, am besten mit Bleistift, denn der bleicht nicht aus. Fotografiere sie nicht ab, speichere sie nicht in einer Worddatei oder auf anderen digitalen Medien. Der willkürlich und individuell erzeugte Backup-Schlüssel ist Dein „private key”, der funktioniert wie der Schlüssel zu einem Tresor. Wer Deinen Backup-Schlüssel besitzt, kann Deine Wallet problemlos öffnen und leerräumen, denn der Schlüssel ist der Zugang zu Deiner Wallet-Adresse und damit zu Deinen Inhalten, die auf der Blockchain liegen. Und wenn Du irgendwann millionenteure NFTs besitzt – wovon ich mal ausgehe, wenn Du alles richtig machst – wäre es doch schade, wenn Dein ganzes Vermögen plötzlich wieder weg wäre. Oder besser gesagt: bei einem anderen. Beim Aufbewahren Deines Backup-Schlüssels bewährt es sich also, ziemlich altmodisch und radikal analog vorzugehen. In meinem Bekanntenkreis gibt es jemanden, der stattdessen ein Foto von seinem Schlüssel gemacht und dieses in die Cloud hochgeladen hat. Das ist leider genauso schlau wie die Strategie von Kasperl und Seppel, eine Kiste mit der unübersehbaren Aufschrift „Vorsicht, Gold!!” durch den Wald vom Räuber Hotzenplotz zu schleppen. Beides zieht böse Buben, ob Hacker oder Räuber, magisch an. Das Ende vom Lied: Gold weg. Wallet leer. Hüte also den Zettel mit Deinem MetaMask-Zugang wie ein Einäugiger seinen einzigen Augapfel. Manche geben den Tipp, den Schlüssel mehrfach zu notieren und an verschiedenen Plätzen zu verstecken, für den Fall, dass das Haus abbrennt. Auch ein Gefrierbeutel als Aufbewahrungsort oder den Zettel zu laminieren ist ein guter Gedanke, gegen Wasserschäden. Was immer Du tust: Stelle sicher, dass Du den Schlüssel wiederfindest, wenn Du ihn brauchst. Mit ihm hast Du Zugriff auf Deine Wallet, auch wenn Dein PC unter einen Laster kommt oder Dein Laptop geklaut wird. Und noch ein Sicherheitshinweis: Es gibt keinen „MetaMask-Support”, der Dich per Direct Message (DM) kontaktiert (genauso wenig wie einen Microsoft-Support, der ein indisches Callcenter beschäftigt). Und auch alle E-Mails, die Dir unaufgefordert treuherzig Hilfe in Sachen MetaMask anbieten, sind Betrug. Sie verbinden Dich mit jemandem, der Dich diensteifrig bittet, ihm Deinen Rechner freizuschalten, damit er Dir helfen kann, teilweise sogar mit paralleler „Betreuung” am Telefon. In Wahrheit hilfst Du ihnen dabei, Deine Wallet ruckzuck leerzuräumen. Wenn Du über die Hinweise im „Support”-Bereich direkt auf der MetaMask-Webseite nicht weiterkommst, wende Dich am besten an eine Person, die Du persönlich kennst und der Du vertraust, aber gib niemals, niemals, niemals Deinen Backup-Schlüssel, also Deine zwölf Worte, heraus! Zum echten MetaMask-Support gelangst Du übrigens über den Support-Button in Deiner MetaMask. Nach der Zuteilung Deines Backup-Schlüssels wirst Du aufgefordert, „Bestätigen Sie Ihre geheime Sicherungsphrase”. Dazu klickst Du die gezeigten Kästchen mit den Worten, die Du erhalten hast, in der richtigen Reihenfolge an. Das war’s auch schon. Du hast Deine eigene MetaMask eingerichtet. Unter „Account” erscheint jetzt Deine Wallet-Adresse, eine lange Buchstaben- und Ziffernfolge. Das ist Dein „public key”, also Dein öffentlicher Schlüssel, den Du sehen kannst wie Deine Kontonummer. Wenn Du diesen Schlüssel bei Etherscan.io eingibst oder von der MetaMask aus auf den Button „Etherscan Main Net” klickst, erhältst Du (wie auch jeder andere, der Deine Wallet-Adresse kennt) eine Übersicht all Deiner Transaktionen. Diese Wallet-Adresse (auch „ENS-Adresse”) kannst Du, wie auch im echten Leben Deine Kontonummer, problemlos an andere weitergeben, zum Beispiel, wenn Dir jemand Geld in Deine MetaMask überweisen will oder wenn Du zur Teilnahme an einem Gewinnspiel dazu aufgefordert wirst. Deine ENS-Adresse erlaubt lediglich Einsicht in Deine Transaktionen, nicht den Zugriff darauf. Und auf der Blockchain ist ohnehin alles öffentlich, Du verrätst also kein Geheimnis.

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